Die Saison in den Alpen ist fast vorbei und Umweltschützer denken teilweise schon jetzt wieder mit Schrecken daran, welche Schäden an Bergen und Hängen die zahllosen Skifahrer dieses Jahr hinterlassen haben. Sichtbar werden die nämlich erst, wenn die Urlauber schon längst wieder abgereist sind und der Schnee verschwunden ist. Doch die Lage hat sich in den letzten Jahren schon gebessert
Skispaß ohne Grenzen
In der frühen Zeit des Skitourismus galt eigentlich nur eine Priorität: Die Gaudi der Skifahrer. Aus Unwissenheit hielten sich berg- und hangschonende Vorkehrungen in Grenzen, Ausflüge abseits der Pisten waren nicht verboten oder wurden zumindest nicht so stark verfolgt oder streng geahndet. Die Folge waren Schäden an Vegetation und Unterholz und eine entsprechende Denudation und Erosion an den Hängen, die durch die Pisten "verletzt" wurden. Auf alten Ansichtskarten kann man die Veränderungen an manchen Bergen von den 50er Jahren bis heute besonders deutlich dokumentiert sehen. Und sie zeigen natürlich auch das arglose Vergnügen der damals ahnungslosen Umweltsünder, die bestimmt nicht die Absicht hatten, dem Skihang etwas Böses zu tun. Inzwischen weiß man mehr Über die unangenehmen Nebenwirkungen des Spaß bringenden Sports rund um die Bretterl und ist dementsprechend vorsichtiger beim Pistenbau und bei der Nutzung geworden.
Nachhaltige Landschaftspflege
Moderne Skigebiete verfügen Über gut ausgebildete und fachkundige Landschaftspfleger, die eigens dafür angestellt sind, darauf zu achten, dass der Tourismus mit den Ski- und inzwischen auch Snowboardfahrern, in einem möglichst umweltverträglichen Rahmen bleibt. Pisten werden gepflegt und in der Sommersaison wieder aufgeforstet, wenn es Verluste gab und die Erosion der Berghänge wird genauestens dokumentiert, damit rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergriffen werden können. Mit Sperrungen bestimmter Pisten werden Schonzeiten eingerichtet, die eine natürliche Erholung des Hanges ermöglichen. Dazu werden Ski- und Snowboardfahrer zu einem neuen Bewusstsein erzogen und Vergehen gegen die Ordnung und Verhaltensregeln am Berg streng geahndet. Abweichungen von den vorgeschriebenen Pisten oder mutwillige Beschädigungen an Wald und Flur ziehen empfindliche Strafen bis hin zu einem "Hausverbot" nach sich. Der durchschnittliche Urlauber ist allerdings sowieso meist einsichtig. Schließlich geht es um das eigene Urlaubsvergnügen, das möglichst auch noch viele lange Jahre erhalten bleiben soll. Und das Bewusstsein, dass man sich in der Natur nicht benehmen darf, wie die sprichwörtliche Axt im Walde, ist sowieso allgemein größer geworden. Die Präsenz des Klimawandels und der allgegenwärtigen Umweltschäden und klimatischen Turbulenzen hat die Wahrnehmung für solche Problem geschärft und die Wichtigkeit des eigenen Handels und der Rücksichtnahme wird dementsprechend höher eingeschätzt.