Es ist noch zu früh für einen Neustart, doch es ist geplant, dass Kathrin Hölzl wieder so auf die Beine kommt, dass sie bald wieder am Riesenslalom teilnehmen kann. Im vergangenen Dezember musste sie noch in
Lienz zusehen, doch sie freut sich schon auf die Zeit, wenn sie wieder auf den Brettern steht.
Die 27-jährige ist allerdings vernünftig genug, um nicht zu früh zurückzukehren. Sie sei jetzt noch zu schwach und würde nicht einmal ein ganzes Rennen durchfahren könnte. Sie möchte wieder 100 Prozent geben. Im Falle eines missglückten Comebacks würde sie wichtige Weltranglisten-Punkte verlieren und das möchte sie nicht riskieren. Deshalb haben sich ihr Trainer und sie selbst darauf geeinigt, noch etwas zu trainieren und dann wieder Top-Resultate zu bringen. Im Skirennsport kommt es nämlich genau darauf an. Ab und zu jedoch wagte sie sich zu einem Lauf ins Wettkampfsystem, um mal wieder gewohnten "Stallgeruch" zu schnuppern.
Auch wenn es wehtut, ist die Pause jetzt vernünftiger. Die Titelverteidigerin bleibt lieber noch etwas in Ruhe zu Hause, statt wie 2011 das Rennen abbrechen und vom Platz humpeln muss. Der einst athletische Körper, der sogar von Kritikern gelobt wurde, macht die Strapaze einfach im Moment noch nicht mit. Sie habe hunderte Spritzen hinter sich und selbst am Rücken und an den Zähnen sei sie operiert worden. Unsicherheit, Panik und Zweifel sind das tägliche Brot der Titelverteidigerin. Ein normaler Ablauf des Alltags sei dann gar nicht mehr möglich.
Die Lösung für ihre Probleme hat sie aber inzwischen gefunden. So leidet Hölzl unter einer Stoffwechselerkrankung und einer Herzmuskelentzündung, die ihren Ursprung sogar schon im Jahr 2007 hat. Eine Sportpause und medikamentöse Behandlung war damals unabdingbar.
Lieber macht sie einen Tag länger Pause, solange der Körper noch nicht mitspielt, als dass sie trainiert und dann doch wieder alles abbrechen muss. Neben der WM im Jahr 2013 lockt sie Olympia in Sotschi. Denn das ist ein Traum, den sie sich noch einmal erfüllen möchte.