1988 fanden drei Weltmeisterschaften statt, eine in Ennsdorf (Schweiz), eine
in Livigno (Italien) und die dritte in Breckenridge (USA). Da das Snowboarden
immer mehr Leute faszinierte und die Anzahl der Boarder sich laufend steigerte,
waren die Liftbetreiber gezwungen, ihre Pisten auch für Snowboarder zu öffnen.
Bei verschiedenen Wettkämpfen erhielten die Amerikaner ernsthafte Konkurrenz
aus Europa. Sie hatten die Gummischlaufen, die damals als Bindungen dienten,
gegen Tourenski-Bindungen getauscht und so einen Titel nach dem anderen
eingefahren.
Urs Meier (Schweiz) und Earl Miller (USA) entwickelten 1989 Sicherheitsbindungen,
welche die Verletzungsgefahr senken sollte, da der Sport nach wie vor eher
unsicher war. Um die Disziplin wettkampftechnisch zu ordnen, wurde im selben
Jahr die International Snowboard Association (ISA) gegründet. Bereits im darauf
folgenden Jahr wurde die ISA durch die International Snowboarding Federation
(ISF) ersetzt, deren Aufgabe es war, die subkulturelle Mentalität des Sports
aufrechtzuerhalten, Wettkampfkriterien zu entwickeln und auch ein
internationales Ranking zu führen. Vor allem deshalb kam es 1994 nicht zu einer
Angliederung an die Fédération Internationale de Ski (FIS), die reges Interesse
an diesem Zusammenschluss zeigte, wahrscheinlich weil Snowboarden zu diesem
Zeitpunkt die einzige alpine Disziplin war, die im Reglement nicht an die FIS
gebunden war und sich gleichzeitig großer Beliebtheit erfreute.
Die Wintersportgebiete passten sich langsam den Snowboardern an und
akzeptierten den neuen Einfluss in die Nutzung der Pisten. So wurden auch
vermehrt Pistenfahrzeuge mit speziellen Vorrichtungen für den Bau von Halfpipes
versehen. In den Sportgeschäften wurden erstmals extra Service-Maschinen für
Snowboards geschaffen. Die Zulassung von Snowboarden an Olympischen Spielen
wurde 1994 zum Gesprächsthema und Diskussionsgrundlage für die bevorstehenden
Austragungen, jedoch auf Basis der FIS-Regeln. In Innsbruck fand im Bergisel-Stadion
der erste Air-&-Style-Contest statt, an dem der Straight Jump als Freestyle-Disziplin
eingeführt wurde. Der Wettbewerb sollte später zu einem der wichtigsten
Ereignisse im Snowboard-Freestyle-Bereich werden.
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) beschloss 1995, Snowboarden
erstmals in Nagano 1998 in das Wettkampfprogramm aufzunehmen. Halfpipe und Riesenslalom
waren für Snowboarder nun olympische Disziplinen. 1996 entstand neben den
Disziplinen Freestyle (Halfpipe, Quarterpipe, Straight Jump, etc.), Slalom und
Giant-Slalom eine neue Wettkampfform, der Boardercross. Hierbei starten mehrere
Boarder gleichzeitig in einen Parcours mit Sprüngen, Buckeln und
Steilwandkurven.